Auch in diesem Sommersemester finden wieder verschiedene Lehrveranstaltungen im Rahmen des BiB-Lab Projektes in den Raumlaboren statt. Die Lehrveranstaltungen werden in Kooperation mit dem FFG-geförderten Projekt „Bib-Lab / Innovationslabor für Bildungsräume in Bewegung“ des Arbeitsraum Bildung der TU Wien durchgeführt.

MODUL BILDUNGSLANDSCHAFTEN

Mit dem Mastermodul “Bildungslandschaften” wird die Expertise des fakultätsweiten Forschungsteams “Arbeitsraum Bildung” in einem studienrichtungsübergreifenden Lehrangebotspaket gebündelt, das sich gleichermaßen an Architektur- und Raumplanungsstudierende richtet.

Auch in diesem Semester befassen wir uns mit Lern- und Arbeitsorten bzw.-räumen in formalen und informellen Bildungszusammenhängen. Zukunftsweisende Ideen und Konzepte sollen erforscht und entwickelt werden, unterschiedliche Bildungssettings im Projektgebiet der Per-Albin-Hansson Siedlung, aber auch in Bezug auf weitere Projekte wie HOPE und TRANSFORMER auf ihr Potential untersucht und analysiert werden. Neben der Auseinandersetzung mit Lehr- und Lernraumgestaltungen in Bildungsinstitutionen wird auch der öffentliche Raum hinsichtlich seiner Bildungsfunktion betrachtet.

BILDUNGSLANDSCHAFTEN
Karin Harather

Die Ringvorlesung gibt Input aus unterschiedlichen Fachbereichen, um Innovationspotenziale und -prozesse sichtbar zu machen und über multidisziplinäre Vernetzungen Synergien zu fördern. Mit jedem Vorlesungstermin wird ein thematischer Schwerpunkt gesetzt, zu dem jeweils zwei Expert*innen ihren fachlichen Input einbringen. Im Anschluss an die beiden Impulsvorträge werden die unterschiedlichen Sichtweisen in Form von gezielten Fragestellungen durch die Studierenden abgeglichen und in eine offene Diskussion mit allen Anwesenden übergeführt.

STADT ALS BILDUNGSRAUM | RELATE!
Emanuela Semlitsch

Auf Basis einer kreativen und kritischen Auseinandersetzung mit Wissensräumen in der Stadt und anhand von konkreten Fallbeispielen werden unterschiedliche Formen des Lernens, gemeinsamen Handelns und Abbildens von Wissensbeständen in der Stadt recherchiert und diskutiert. Darauf aufbauend sollen Potenziale und Schnittstellen für die urbane Bildungsräume erkannt und ausgearbeitet werden.
RELATE! = “in Beziehung setzen” - RELATE! = “erzählen”

OPENknowledge
Christian Peer

Im Fokus steht die Vermittlung von Grundlagen der Bildungslandschaften und damit verknüpfter Perspektiven der Science and Technology Studies in Architektur und räumlicher Planung. Dabei wird der internationale Diskurs beleuchtet und gesellschaftspolitische und konzeptionelle Zusammenhänge, sowie inter- und transdisziplinäre und wissenschaftstheoretische Ansätze in Architektur und räumlicher Planung im Wissensdreieck aus Bildung, Forschung und Innovation mit dem Schwerpunkt auf Open Science betrachtet. Auch geht es um soziales Lernen und soziale Innovationen.

LERNEN IN BILDUNGSINSTITUTIONEN-ARCHITEKTURVERMITTLUNG
Katharina Tielsch, Dörte Kuhlmann

Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden zunächst existierende Architekturvermittlungskonzepte analysiert und systematisiert, um in weiterer Folge einen Werkzeug- und/oder Methodenkoffer zur spielerischen Auseinandersetzung mit dem Raum zu entwickeln, der gleichermaßen für Lehrer*innen als auch für Schüler*innen anwendbar sein soll. Vermittlungseinheiten mit Lehrer*innen und Schüler*innen werden durchgeführt und evaluiert, um die Querschnittsmaterie Architektur und/oder Baukultur für Schüler*innen und Lehrer*innen als innovatives Lernfeld aufzubereiten.

EXPERIMENTIERFELD 1
Karin Harather, Carla Schwaderer

Mit diesem Wahlfach wird die Möglichkeit geboten, die Inhalte der Modul-Kernfächer (s. o.) praxisrelevant und geblockt in Form von Exkursionstagen zu vertiefen. Verschiedene bildungsrelevante Innovationslabore und Best-Practise-Schulen in Wien werden besucht und über den fachlichen Austausch mit den jeweiligen Expert*innen vor Ort können unmittelbar praxisbezogene Einblicke in Innovationsprozesse und deren räumliche Bedingungen erlebbar gemacht werden.


KÜNSTLERISCHES PROJEKT BIB-LAB: KUNSTGRIFFE

Karin Harather, Norbert Lechner und Gastlehrende

Durch fachspezifische Inputs aus Kunst, Architektur und Pädagogik sowie die recherchierende künstlerisch-wissenschaftliche Forschung eignen sich die Studierenden Wissen über relevante Parameter der (Schul-)Raumgestaltung und deren Einfluss auf die Atmosphäre und die Lehr- und Lernleistung in Bildungsräumen an. Eine wichtige Zielsetzung ist es, bestehende Schulen, die oftmals nicht (mehr) den aktuellen Bedürfnissen und Anforderungen des Schulalltags entsprechen, in atmosphärische Lern- und Lebensräume zu verwandeln.

Unter Mitwirkung der Gastlehrenden Beate Weyland, Anja Aichinger und Ursula Spannberger werden in verschiedenen Workshopformaten spielerische, künstlerisch-experimentelle und partizipative "Kunstgriffe" für Schulraumentwicklungsprozesse erarbeitet. Im Austausch mit der BiB-Lab Partnerschule SMS10 (Direktor Markus Ratz, Lehrerinnen und Schülerinnen) werden kreative kostengünstige Gestaltungsansätze für einen Mädchenraum, sowie für Hof-, Gang- und Aulabereiche konkretisiert, für die Schulpraxis tauglich gemacht und in Form einer Broschüre für die Hands-on-Umsetzung detailliert aufbereitet.


SOZIALES LERNEN IN KREATIVEN PROZESSEN
Karin Harather, Norbert Lechner, Michael Rylko, Carla Schwaderer

Durch die unmittelbar praxisorientierte Ausrichtung der Lehrveranstaltung vor Ort in den Räumen des Grätzl-Labors werden Lernergebnisse sowohl über die „Kopf-" als auch über die „Handarbeit" erzielt und in der Tradition des „Learning by Doing" kognitives, soziales wie auch emotionales Lernen ineinandergeführt. Über vernetzendes, multi- und transdisziplinäres Denken und Handeln sollen vielfältige positive Lernerfahrungen, individuell wie auch kollektiv, gemacht werden können. Die offene Prozessgestaltung, bezogen auf die laufenden co-kreativen Umgestaltungen und Nutzungen der Grätzl-Labor-Räumlichkeiten gemeinsam mit den Studierenden und unserem jungen Zielpublikum, soll dazu motivieren, sich Verhaltens- und Handlungsmöglichkeiten (auch über den Lehrveranstaltungsrahmen hinaus) aktiv und selbstbestimmt zu erwerben und diese gemeinwohlorientiert weiterzugeben. Die Studierenden sind in 2-er oder 3-er Teams jeweils einen Nachmittag pro Woche (12:00–17:00) im Grätzl-Labor präsent, entwickeln Ideen für co-kreative Prozesse, betreuen und aktivieren das Geschehen sowohl in den Projekträumen als auch im öffentlichen Raum vor Ort.