Pädagogikstudierende der PH Steiermark und Architekturstudierende der TU Wien absolvierten im Sommersemester 2023 gemeinsam die Transferable Skills-Lehrveranstaltung „Soziales Lernen in kreativen Prozessen“ unter Leitung von Ass.Prof. Karin Harather, TUW (in Zusammenarbeit mit HS Prof. Marion Starzacher, PHSt und DI Norbert Lechner, TUW).
Jeweils zwei Pädagogikstudierende des Studienfachs „Technisches und Textiles Gestalten“ und ein/eine Architekturstudent/in bildeten ein interdisziplinäres Dreier-Team, um
• einen Dialog zwischen Pädagogik und Architektur zu führen und ein Semester lang Einblicke in die jeweils „andere Welt“ zu erhalten: in unterschiedliche (Fach-)Sprachen, unterschiedliches (Fach-)Wissen, unterschiedliche Herangehensweisen etc.
• das kooperative und disziplinenübergreifende Arbeiten in Bezug auf konkrete Aufgabenstellungen und Projektsituationen kennenzulernen
• durch die praxisorientierte und eigenverantwortliche Zusammenarbeit im interdisziplinären Team verschiedene Qualitäten des „sozialen Lernens in kreativen Prozessen“ zu erfahren
• durch die Prozessgestaltung mittels künstlerischem Denken und Handeln innovative, „andere“ Herangehensweisen (auch für komplex scheinende Problemlagen) zu finden
• Kopf- und Handarbeit ineinanderzuführen, das kognitive mit dem emotionalen Lernen in Verbindung zu bringen und um über vielfältige (auch interkulturelle) Lernerfahrungen gesellschaftsrelevante sozialräumliche Innovationen anstoßen.
Zielsetzung dieses Innovationsvorhabens war es, eine disziplinenenübergreifend konzipierte Lehrveranstaltung anzubieten, die gleichermaßen Teil des Pädagogik- wie auch des Architekturstudiums ist. Denn die innovative Implementierung der Bildungsraumthematik muss bereits in der Ausbildung beginnen, d. h. spätestens im Studium müssen diese sehr unterschiedlichen Fachwelten der Pädagogik und der Architektur ineinander geführt werden, um innovatives, zeitgemäßes Lehren und Lernen in ebenso innovativen, als angenehm und motivierend empfundenen Bildungsraum-Settings im Regelschulbetrieb und auf wirklich breiter Basis realisieren zu können.
Der Raum in seinen verschiedenen Ausprägungen, die Raumnutzung – Raumerkundung – Raumwahrnehmung – Raumaneignung stand daher im Mittelpunkt. Unterrichtstaugliche Lehr- und Lerninhalte sollten zunächst über spielerische Aktivitäten, Materialien und Methoden thematisiert und bearbeitet werden.
Zu ca. 2/3 wurde dieses Innovationsvorhaben online durchgeführt, in regelmäßigen, wöchentlichen Online-Meetings mit Besprechungen und Präsentationen sowohl in der Großgruppe als auch in den Dreierteams in seperierten Breakout Rooms.
In zwei ganztägigen Samstags-Workshops an der PH in Graz wurde speziell mit den Pädagogikstudierenden in analogen Werkprozessen an räumlichen Themenstellungen gearbeitet (s. Fotos unten), und an zwei Tagen unterstützten die Architekturstudierenden das PH-Team bei der abschließenden Durchführung des Innovationsvorhabens „Test-Settings für neue Unterrichtspraktiken und Nachmittagsangebote“ in der BiB-Lab-Partnerschule SMS10 in Wien.